Mein Französisch #3

30.03.2015

Sind wirklich schon wieder zwei Wochen vorbei?
So viel hat sich in dieser Zeit nicht getan. Letzten Donnerstag wollte meine Austauschschülerin mir etwas übersetzen, was zuvor jemand gesagt hatte und als ich ihr erklärt hab, dass ich alles verstanden habe, war sie total erstaunt und hat sich gefreut wie ein kleines Kind ("Dann verstehst du ja alles was ich sag, wenn ich in Deutschland bin"). Daraufhin musste ich ihr erstmal wieder erklären, dass sie nach Deutschland kommt, um Deutsch zu lernen...
Am Samstagabend waren wir zusammen mit ein paar Freundinnen im Kino und eigentlich habe ich das meiste vom Film verstanden. Vielleicht hatte ich aber auch eine Hilfe, da ich gerade das Buch zum Film lese...

Bisous
Sophie

Wochenende 8

23.03.2015

Das war also schon Wochenende Nummer 8. Am Freitagnachmittag und am Samstag lag ich eigentlich hauptsächlich im Bett, weil ich mir eine Erkältung eingefangen hatte (und dass, obwohl ich mir am Donnerstag bei einem Schulausflug ans Meer noch einen Sonnenbrand geholt hatte. In der Bretagne! Im Frühling! Ich fand es wirklich unglaublich.) Als es mir am Sonntag dann wieder einigermaßen gut ging, haben wir kurzerhand beschlossen, einen kleinen Spaziergang am Meer zu machen. Also ab ins Auto und nach einer halben Stunde Fahrt hat uns das Wasser, als wir direkt daran vorbeigefahren sind, schon an die Scheibe "geklopft". Das Meer war ziemlich aufgewühlt, was wahrscheinlich mit der Sonnenfinsternis zu tun hatte (von der man hier nichts gesehen hat, weil es bewölkt war...).
In weiser Voraussicht, dass es sehr kalt werden könnte, habe ich schon meinen Wintermantel und einen Schal angezogen, aber als ich aus dem Auto gestiegen bin, hätte ich wirklich gerne noch eine Mütze und Handschuhe gehabt... Der Wind war einfach so kalt. Dann sind wir also ein bisschen über einen Strand gelaufen und später haben wir noch ein paar Fotos von etwas höher gelegenen Felsen aus gemacht. Das war dann übrigens der Moment, in dem meine Gastmutter zum ersten Mal ein Smartphone in den Händen hielt ;) Sie fand es so lustig, dass sie jetzt auch "so ein Teil" will.
Als wir dann aber wieder zurückwollten, waren vom Strand noch ungefähr 30cm übrig, dass Wasser hat den Strand aber manchmal auch ganz bedeckt... und dann hieß es rennen, sonst werden die Schuhe nass. Als wir wieder (fast) trockenen Fußes am Auto angekommen sind, ging es wieder nach Hause, wo wir zu Abend gegessen haben und dann irgendwann ins Bett gegangen sind, um uns auf den nächsten Tag zu freuen. Montag (unser aller Lieblingstag!) ...

Bisous
Sophie






Mein Französich #2

16.03.2015

 Oh là là!
Die Woche Wales war jetzt nicht gerade sehr fördernd für mein Französisch. Wenn alle um dich herum nur noch englisch, bretonisch oder walisisch sprechen, vergisst man ja fast, wie sich die französische Sprache anhört :D Und wenn man dann auch noch auf Lehrer trifft, die beim Reden jedes zweite Wort verschlucken, dann wird es wirklich schwer. Ich sag nur Collège... Dort gibt es nämlich einen Lehrer, den ich kein bisschen verstehe... Ich glaube, ich werde ihn auch niemals verstehen können, weil er so undeutlich redet.
Achja, ich gehe jetzt zweimal in der Woche aufs Collège (Schule für Klasse 5-9), um den Deutschunterricht zu besuchen, während meine Austauschschülerin Bretonisch hat. Das soll den Alltag ein wenig auflockern.

Bisous
Sophie

P.S.  Heute habe ich meine ersten beiden Englisch-Klassenarbeiten zurückbekommen:








Halbzeit!

14.03.15

42 von 84 Tagen bin ich schon hier. Es ist einfach unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Kaum fängt eine neue Woche an, ist sie auch schon wieder zu Ende. Auch unsere Zeit in Wales ging viel zu schnell vorbei. Aber wir hatten sehr viel Spaß.
Losging es am Freitag, um 12.00 Uhr. Eigentlich wäre am Morgen noch Unterricht gewesen, aber die Gastmutter hat uns eine Entschuldigung geschrieben. Ihrer Meinung nach hätte sich der Matheunterricht nicht mehr gelohnt. Als die Koffer dann fertig waren, ging es am Mittag mit dem Bus nach Roscoff, von wo aus uns die Fähre nach Cardiff gebracht hat.






Nach einer ruhigen Überfahrt, während der wir einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben durften, kamen wir gegen 8 p.m. british time in Großbritannien an, wo uns schon der "Reisebus" erwartet hat. Die Bezeichnung Reisebus hätte dieser aber nicht verdient, weil es absolut keinen Platz gab. Dort, wo normalerweise 4 Sitze in einer Reihe stehen sollten, standen 5, der Abstand zum Vordersitz war vielleicht 30 cm groß. Aber sogar die 8-Stündige Reise in diesem unbequemen Bus haben wir überlebt, sodass wir um 4 Uhr (geplante Ankunft war 2 Uhr) in unserer Jugendherberge ankamen. Der Wecker am nächsten Morgen hat um 8.30 geklingelt und das Programm für diesen Tag war nicht so ruhig, wie es sich die Meisten gewünscht hätten: Klettern, Schwimmen, Floßbauen, Bowlen und einen Kurs, wie man im Wald überlebt. Also um ehrlich zu sein, weiß ich jetzt zwar noch nicht, wie man im Wald überlebt, aber ich weiß, wie man ein Zelt mithilfe einer Zeltplane aufstellt, ein Feuer mit einem Feuerzeug entzündet und ich weiß, wie man Marshmallows über einem Feuer röstet. Aber das sollte reichen! Oder? Beim Abendessen konnten wir noch einmal die schöne Aussicht auf den See bewundern, bevor die Sonne untergegangen ist und unser Walisischkurs losging. Das erste, was wir dort gelernt haben, war das Alphabet.

 Am nächsten Morgen wurden wir in drei Gruppen eingeteilt. Meine Gruppe war eigentlich mit Segeln dran, aber da es aus Kübeln geschüttet hat, gab es eine Bootstour über den See und am Nachmittag haben wir einen Hochseilparcours gemacht. Am Abend haben wir ein wenig geholfen, den deutschen Teil dieses Blogs zu korrigieren (das ist der Blog des Lehrers, der die Reise organisiert hat, und jeden Tag haben die Schüler etwas geschrieben. Nicht wundern über die Reihenfolge dort, es kann sein, dass eine andere Gruppe geschrieben hat. ).

 Am Montag haben wir eine Wanderung in die Berge gemacht. Auch hier hat es wieder geregnet, also sind wir zuerst in ein Schiefermuseum und als der Regen endlich aufgehört hat, ein wenig spazieren gegangen. Die Landschaft war umwerfend. Man müsste meinen, alles hier wäre grün, wegen dem vielen Regen, aber stattdessen trifft man auf ein Zusammenspiel aus Farben, das man sich nicht vorstellen kann. Die Hügel sind von roten, gelben, grünen und weißen Pflanzen gesäumt... Ups, die weißen Pflanzen waren ja Schafe. Von denen gibt es hier wirklich viele. Wenn ich die Anzahl der Menschen und der Schafe, die ich gesehen habe vergleiche, kommen auf 1 Person 100 Schafe. Kein Witz! Aber eigentlich gibt es nur 4-Mal so viele Schafe wie Menschen. Vielleicht lag es daran, dass wir in einem Ort namens Glan-Llyn gewohnt haben, und die nächste Stadt sehr weit weg war. Nachdem der Spaziergang zu Ende war, sind wir noch in ein Café gegangen, um eine heiße Schokolade zu trinken. Für umgerechnet etwa 4 Euro... Zum Glück hat uns das der Lehrer erst gesagt, nach dem wir sie getrunken hatten.

 Am nächsten Tag hatten wir mehr Glück mit dem Wetter. Aber nass wurden wir trotzdem. Denn zuerst stand Kanu- und später noch Kayakfahren auf dem Plan. Das war eindeutig der anstrengendste Tag, vor allem, als später noch 100 Kinder angereist sind, die überall rumgerannt sind und rumgeschriehen haben... Am Abend hatten wir einen Tanzkurs, bei dem wir traditionellen walisischen Tanz gelernt haben und danach mussten wir unsere Koffer packen.

 Unser letzter Tag in Glan-Llyn ging nach einem letzten ausgiebigen Frühstück mit Bogenschießen und Bowling los und danach hieß es... warten. Auf den Bus, der nämlich aufgrund eines Staus zu spät kam. Als er dann ankam, waren wir alle sehr erleichtert, denn es war nicht nur ein Bus, sondern wir hatten jetzt zwei ganz normale! Reisebusse. Die Fahrt ging 4 Stunden, sodass wir bei der Ankunft gleich ins Restaurant gegangen und danach ziemlich früh ins Bett sind.

 Am Donnerstag haben wir die stillgelegte Kohlemine Big Pit in Blaenafon besichtigt. Bevor wir unter Tage gegangen sind, mussten wir zuerst einmal die Ausrüstung, bestehend aus Helm, Lampe und Gürtel, die zusammen etwa 5 Kilo wogen, anlegen. Danach ging es gemeinsam mit dem Museumsführer 90m in die Tiefe. Er war früher selbst ein Kumpel, hat also mal in einer Mine gearbeitet. 40 Jahre lang! So hatte er uns auch sehr viel zu erzählen. Zum Beispiel, wie man früher dort unten komuniziert hat, nämlich mithilfe zweier Drähte an der Wand, durch die ein wenig Strom floss. Wenn man sie zusammengedrückt und etwas metallisches, wie eine Rasierklinge dagegen gehalten hat, ist ein Klingeln ertönt. Außerdem hat er erzählt, dass früher 6-Jährige Kinder in der Mine arbeiten mussten, um den Luftaustausch zu gewährleisten. Sie mussten zwar nur an der Tür stehen und sie auf und zu machen, aber das bis zu 12 Stunden am Tag und in völliger Dunkelheit. Die Führung war sehr spannend und unterhaltsam, und ich würde wirklich jedem, der zufällig einmal in der Nähe ist, empfehlen, dieses Museum zu besuchen. Der Eintritt ist übrigens gratis ;)









 Der Freitag war dann wirklich der letzte Tag der Reise. Am Morgen sind wir von der Herberge zur Senedd, dem Gebäude des National Assembly of Wales (Parlament von Wales), gelaufen. Schon das Gebäude selbst erinnert gar nicht an ein Parlament. Es ist aus Glas und relativ klein. Außerdem kann, nach einer kurzen Sicherheitskontrolle, jeder das Parlament betreten. Im Parlament wurden wir ein bisschen herumgeführt.









Die Führung war sehr spannend und danach ging es auch schon zum Bus, der uns nach Plymouth zur Fähre gebracht hat. Auf der Fähre haben wir übernachtet und am nächsten Morgen kamen wir um 8.00 wieder in Roscoff an.


Alles in allem war es eine wirklich sehr schöne Reise. Wir haben viel spannendes erlebt und gesehen. Einzig die Anweisungen der Lehrer auf bretonisch waren sehr schwer zu verstehen, aber zum Glück gab es auch Menschen, die Französisch gesprochen haben.

Bisous,
Sophie





Hywl fawr, la France

05.03.2015

Falls du dich fragst, was das denn bedeuten soll:
Hywl fawr (walisisch) = Auf Wiedersehen
la France (französisch) = Frankreich

Das ist die heutige Überschrift, weil ich dir kurz mitteilen wollte, dass es nächste Woche keine Neuigkeiten von mir gibt. Ich bin nämlich auf Klassenfahrt, genauer gesagt in Wales. Laut dem Programm werden wir ziemlich viel machen, aber genauere Infos gibt es, wenn ich wieder da bin. 

Bis dahin,
Sophie

Mein Französisch #1

02.03.2015

Heute gibt es einen kurzen Überblick, wie sich mein Französisch so verändert hat, seit ich hier bin. Das wird es jetzt alle zwei Wochen geben, immer Montags:

Verstehen
Seit ich hier bin (also seit 4 Wochen) habe ich schon erstaunliche Fortschritte gemacht. Wenn ich an meine ersten Tage hier denken, wo ich manchmal wirklich nur dachte: "Comment???" und das Gefühl hatte, noch nie Französisch gehört zu haben, bemerke ich, wie ich tatsächlich täglich mehr verstehe. Zwar gibt es immer noch viele Wörter, die mir fehlen, aber aus dem Kontext heraus lassen sich die meisten sehr leicht ableiten.
Vor allem nach den zwei Ferienwochen war es auffällig, wie viel leichter es mir jetzt fällt, den Lehrern zu folgen.


Sprechen
Auch wenn sich meine Sätze noch immer sehr holprig anhören, bin ich immerhin schon in der Lage, ganze Sätze zu bilden, die oft sogar grammatikalisch korrekt sind. Ein wenig längere Gespräche sind kein Problem mehr und ich rede einfach drauf los.

Bisous
Sophie