Tag 28 Traditionelles Tanz-Fest

28.02.15

Samstag Abend ist Party angesagt. Das gilt natürlich auch für die Bretonen. Die sogenannte 'Fest noz' (bretonisch für "Festnacht") findet einmal im Jahr statt. Hier trifft man sich, um zu tanzen, Musik zu spielen und leckere Crêpes zu essen. Da ich gemeinsam mit meiner Austauschschülerin ein paar Lieder auf der Querflöte (und sie auf der Geige) gespielt habe, gab es heute Morgen noch eine Generalprobe. Dort wurde ich dann freundlichst darauf hingewiesen, dass man die Lieder 3-Mal so schnell spielen muss, wie ich sie ursprünglich geübt hatte...Sonst kann man ja nicht dazu tanzen! Also habe ich den Vormittag damit verbracht, die Lieder rauf und runter zu spielen.

Als wir am Abend in dem Saal ankamen, wurde ich erstmal in die Kunst des bretonischen Tanzes eingeführt. In einer kleinen Gruppe Tanzlustiger (die Anderen konnten es aber alle schon) hat mir der Tanzlehrer die wichtigsten Schritte beigebracht, und so verging die erste Stunde des Abends wie im Flug. Als dann das eigentliche Fest losging, waren wir die Zweiten, die Musik spielen sollten. Da es noch sehr früh war, haben wir für ca. 30 kleine Kinder gespielt, die total niedlich getanzt haben. Aber um ehrlich zu sein kam es mir eher wie bei der Kinderfastnacht bei mir zuhause vor. Nur die Kostüme haben gefehlt... Nachdem wir unseren kleinen Auftritt also hinter uns gebracht hatten, kam erstmal der Musiklehrer und hat uns überschwänglich gelobt. So schlimm kann es also gar nicht gewesen sein. Aber jetzt ging der Abend aber erst richtig los. Die Kleinen wurden ins Bett verfrachtet, die Tanzfläche füllte sich und auf der Bühne spielten jetzt Dudelsack und Co.

Beim bretonischen Tanz stellt man sich, je nach Lied, entweder im Kreis, in einer Reihe oder zu zweit in Pärchen auf. Meist war es aber der Kreis. Man hält sich an den Händen und bewegt sich im Kreis mit verschiedenen Tanzschritten, die alle sehr leicht zu lernen sind. Es geht also nicht darum, wer am schönsten Tanzen kann, es geht einfach darum, dass man gemeinsam tanzt. Und dieses Gefühl, wenn man sich zu hundertst an der Hand hält und zusammen seine Runden dreht, ist unbeschreiblich. Es ist egal, wie man aussieht, welche Religion man hat oder welche Sprache man spricht. Man gehört einfach dazu.


Bisous
Sophie

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